Mitterlehner: „Österreich ist Europameister bei Erneuerbaren Energien“

Wirtschafts- und Energieminister Reinhold Mitterlehner eröffnete am 1. März 2013 die Energiesparmesse in Wels. „Die Messe bietet eine wunderbare Gelegenheit, um bei der Energiewende Anspruch und Wirklichkeit zu verbinden. Denn mehr Energieeffizienz und mehr Erneuerbare Energie bekommen wir nur, wenn die Bürger mitmachen“, sagte Mitterlehner. „Der Ökostromausbau boomt. Wir sind mit einem Anteil der Erneuerbaren Energie am gesamten Stromverbrauch von mehr als 70 Prozent schon jetzt Europameister.“

Das Ziel, im Jahr 2020 mindestens 85 Prozent zu erreichen, rücke damit in greifbare Nähe. „Aufgrund der massiven Aufstockung der Förderungen durch das neue Ökostromgesetz wurden im Vorjahr allein bei der Fotovoltaik neue Anlagen im Umfang von 90 Megawatt installiert. Davor waren es jährlich zehn Megawatt. Heuer kommen weitere 140 Megawatt dazu, was beinahe einer Verdoppelung der bisherigen Kapazitäten entspricht“, so Mitterlehner weiter.

Negativbeispiel Deutschland

Einer weiteren Ausweitung des Zubaus pro Jahr erteilte Mitterlehner eine Absage, denn in Deutschland sei zu sehen, welche Probleme der unlimitierte Ausbau von Ökostrom bringe. „Dort zahlt jeder Haushalt dafür heuer mehr als 200 Euro im Jahr, in Österreich sind es etwa 50 Euro.“ Was die Einreichungen von Fotovoltaik-Anlagen betrifft, kündigte Mitterlehner Verbesserungen für private Antragsteller an: Der Zeitraum zur Einreichung soll verlängert, die Größe der Anlagen  limitiert und die Tarife gesenkt werden, damit mehr kleinere Anlagen in den Genuss einer Förderung kommen.

Die deutsche Energiewende bringe neben der drohenden Unfinanzierbarkeit noch weitere Herausforderungen, wie den Ausbau der Leitungen, der mit den neuen Erzeugungskapazitäten nicht mitkommt. Ein weiteres Problem: An vielen Tagen wird dann Strom erzeugt, wenn er nicht gebraucht wird. Das führt zu Verwerfungen an den Märkten und macht Kraftwerke, die Ausgleichsenergie produzieren, unrentabel.

Mehr Effizienz, mehr Förderungen

„Der Schlüssel für ein zukunftsfähiges Energiesystem ist der effizientere Einsatz von Energie“, erläuterte Mitterlehner. Mit dem neuen Energieeffizienzgesetz des Bundes sollen hier maßgebliche Schritte gesetzt werden. Zudem trägt die Förderung der thermischen Sanierung zur Einsparung von Energie bei. Heuer stehen für die Förderaktion wieder 100 Millionen Euro zur Verfügung. Bis Ende Juni können alle privaten Sanierer noch mit einem Konjunkturbonus von 2.000 Euro rechnen. Sie bekommen also bis zu 9.300 Euro an Unterstützung.