E-Control bereit für erweiterte Stromkennzeichnung
Die Regulierungsbehörde E-Control begrüßt die gestern im Wirtschaftsausschuss beschlossene Novelle zur vollständigen Stromkennzeichnung. „Wir hoffen, dass die Novelle auch im Plenum die erforderliche Mehrheit erhält“, sagt E-Control-Vorstand Martin Graf. Die Energie-Regulierungsbehörde ist österreichweit die einzige Stelle zur Anerkennung von Herkunftsnachweisen für Strom und andere Energieträger.
Herkunftsnachweis für gesamten Energieverbrauch
Zwar ändere sich am physikalischen Fluss nichts, doch sei nun jede vom Endkunden verbrauchte Kilowattstunde mit einem Herkunftsnachweis zu belegen. Auf die anstehenden Aufgaben sei der Regulator bestens vorbereitet: „Wir stehen Gewehr bei Fuß, um nach Inkrafttreten der Novelle die vollständige Stromkennzeichnung sicherzustellen“, kündigt Graf an. Den Stromkennzeichnungsbericht für 2012 wird die E-Control Anfang September präsentieren.
Sanktionen gegen Manipulation am Energiemarkt
Ebenfalls beschlossen wurden gestern im Wirtschaftsausschuss die nationalen Bestimmungen zur EU-Verordnung REMIT über die „Integrität und Transparenz des Energiemarkts“, die seit Dezember 2011 in Kraft ist. Mit dieser Verordnung sind erstmals EU-weit Insiderhandel und Marktmanipulation im gesamten Großhandel für Strom und Gas verboten. „Bisher fehlten Sanktionen bei Verstößen gegen die Verordnung und Bestimmungen zur Datenerhebung“, erläutert Vorstand Walter Boltz. Bei Marktmissbrauch in Österreich drohen zukünftig empfindliche Geldstrafen. Je nach Umfang des Vergehens werden Geldstrafen bis zu 150.000 Euro oder in bestimmten Fällen des Insiderhandels sogar Freiheitsstrafen fällig werden.