Seit am 1. Oktober 2001 der österreichische Strommarkt geöffnet wurde, kann jeder Strombezieher frei seinen Anbieter wechseln. Die meisten privaten Haushalte nützen diese Möglichkeit jedoch kaum und bezahlen teilweise zu viel für die verbrauchte elektrische Energie. Doch nicht nur durch einen Anbieterwechsel sind Einsparungen möglich, auch gezielte Umstellungen im Haushalt können den Stromverbrauch reduzieren.
Strompreisrechner
Richtige „Stromfresser“ sind Waschmaschinen und Trockner. Beim Kauf solcher Geräte sollte man auf eine Energieeffizienzklasse von A oder A+ achten. Außerdem ist es besser, die Waschmaschine erst einzuschalten, wenn die Trommel voll beladen werden kann. Im Sommer lässt sich die Sonne als natürliche Alternative zum Trockner nutzen.
Viele elektrische Geräte haben einen „Stand-by-Modus“, der jedoch auf Dauer teuer werden kann. Wer sparen will, nimmt Fernseher und Musikanlage ganz vom Netz, wenn sie nicht verwendet werden. Dabei sind Steckdosenleisten mit Schalter hilfreich.
Oft vernachlässigt wird auch die Beleuchtung. Hartnäckig hält sich die falsche Annahme, dass das Aus- und Einschalten einer Lampe mehr Strom verbraucht, als sie eingeschaltet zu lassen. Schon beim kurzen Verlassen eines Zimmers zahlt es sich aus, das Licht abzuschalten.
Wer diese Punkte berücksichtigt, senkt seinen Stromverbrauch und spart Geld. Zusätzlich sollten preisbewusste Energiekunden einen günstigen Stromanbieter zu nutzen und über einen möglichen Wechsel nachdenken.
Beim Anbieterwechsel ist der Zeitpunkt wichtig: In vielen Fällen hat man mit dem gegenwärtigen Anbieter einen Vertrag abgeschlossen, der eine bestimmte Zeit läuft. Durch eine vorzeitige Kündigung können Vergünstigungen wegfallen. Deshalb ist es empfehlenswert, sich zu Informieren und den Anbietervertrag genau zu lesen. Im Zweifelsfall ist die E-Control, die Regulierungsbehörde für den österreichischen Energiemarkt, eine gute Anlaufstelle.
Sparen und die Umwelt schützen
Ein niedriger Stromverbrauch spart nicht nur Geld, sondern hilft auch der Umwelt. Österreich betreibt zwar keine Atomkraftwerke, muss jedoch Strom aus dem Ausland importieren, um den wachsenden Bedarf zu decken. Woher der zugekaufte Strom stammt, bleibt häufig unklar.
Je mündiger Konsumenten werden und je häufiger sie ihren Anbieter wechseln, umso mehr werden sich die österreichischen Stromanbieter um ihre Kunden bemühen. Daraus folgt wiederum eine Ersparnis für Konsumenten. Schließlich achten die meisten auch beim Einkaufen darauf, bei gleicher Qualität das günstigste Produkt zu wählen. Das sollte auch für den Strom gelten.
Rund ein Drittel aller Stromkosten im Haushalt wird durch den Stromverbrauch des Kühlschranks oder eines anderen Kühlgeräts verursacht. Küchengeräte, Waschmaschine und Herd bleiben normalerweise über 10 Jahre in einem Haushalt. Deshalb ist es wichtig, schon beim Kauf darauf zu richten, wie viel Strom das Gerät durchschnittlich verbrauchen wird. Bei der Orientierung hilft das Energieeffizienz-Label auf Elektrogeräten.
Computer, Notebook, Drucker, Scanner und Modem verursachen ebenfalls einen großen Teil der Stromkosten. Der Stand-by-Verbrauch aller Elektrogeräte kann rund 10 % der Stromkosten im Haushalt betragen. Die folgende Tabelle enthält die durchschnittlichen Stromkosten für einige der wichtigsten Haushaltsgeräte.
PC, Drucker, TV, Kleingeräte | 670 kWh/Jahr | 28,5% |
Gefriergerät | 230 kWh/Jahr | 10% |
E-Herd | 360 kWh/Jahr | 15% |
Kühlschrank | 200 kWh/Jahr | 8,5% |
Beleuchtung | 280 kWh/Jahr | 12% |
Wäschetrockner | 280 kWh/Jahr | 12% |
Geschirrspüler | 200 kWh/Jahr | 8,5% |
Waschmaschine | 130 kWh/Jahr | 5,5% |
Summe | 2350 kWh/Jahr |
PC, Drucker, TV, Kleingeräte | 970 kWh | 23% |
Lüftungsanlage,Heizung | 800 kWh | 19% |
Gefriergerät | 350 kWh | 8,5% |
E-Herd | 540 kWh | 13% |
Kühlschrank | 200 kWh | 4,5% |
Beleuchtung | 420 kWh | 10% |
Wäschetrockner | 420 kWh | 10% |
Geschirrspüler | 320 kWh | 7,5% |
Waschmaschine | 200 kWh | 4,5% |
Summe | 4220 kWh |